In Irland und Amerika ist es eine lange Tradition – das Schnitzen von Kürbissgesichtern, die zu Allerheiligen aufgestellt werden. Legenden zufolge sollen die gruseligen Fratzen böse Geister vertreiben. Unterdessen freuen sich Kürbissgesichter auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Mit einigen Hinweisen geht das Schnitzen viel unkomplizierter, als möglicherweise angenommen, von der Hand.
Vorbereitung
Zuerst muss natürlich ein Kürbis her. Er sollte einen Durchmesser von mindestens 20 Zentimetern haben und keine Risse in der Schale aufweisen. Außerdem gilt, je weicher der Kürbis, desto einfacher lässt er sich schnitzen. Beim Aussuchen des Kürbisses können die Kleinen bereits erste Unterstützung leisten und mit über das Wunschexemplar entscheiden. Die restlichen Utensilien dürften sich in den meisten Haushalten finden. Es werden neben einem scharfen Küchenmesser oder einem Teppichcutter ein Brotmesser, ein wasserfester Filzstift, eine Zeitung als Unterlage und ein Teelicht benötigt. Profis halten einen Ersatzkürbis bereit, falls beim Schneiden ein Missgeschick passieren sollte.
Anleitung
Viele Kinder können bereits mit acht Jahren einen eigenen Kürbis schnitzen. Die Fähig-und Fertigkeiten des Kindes sollten dabei die Eltern beurteilen. Da mit scharfen Werkzeugen hantiert wird, ist das Arbeiten unter Aufsicht aber für Kinder aller Altersklassen Pflicht. Kann das Kind noch nicht alleine schnitzen, könnte es die Vorlage aufmalen und den Kürbis aushöhlen. Wer nicht im Freien arbeitet, sollte eine dicke Schicht Zeitungspapier als Unterlage nutzen, weil das Aushöhlen normalerweise matschig endet.
Sollte noch Erde am Kürbis sein, wird diese zuerst entfernt und der Kürbis anschließend trockengerieben. Nun wird der Deckel des zukünftigen Gruselgesichts mit einem scharfen Brotmesser waagerecht abgetrennt. Kürbisexperten schaffen es, dem Deckel witzige Frisuren zu schnitzen. Anschließend geht es an das Aushöhlen, wobei zuerst Kerne und Fasern entfernt werden. Im nächsten Schritt wird das Fruchtfleisch mit einem Löffel herausgeholt, bis die Kürbiswand noch circa zwei Zentimeter dick ist. Auf die Außenseite wird jetzt das gewünschte Gesicht gezeichnet. Dabei kann der Phantasie freier Lauf gelassen oder auf eine der vielzähligen Vorlagen, die sich im Internet finden, zurückgegriffen werden. Danach wird das Motiv vorsichtig mit einem scharfen Messer in die Kürbiswand geschnitzt. Um die Stabilität nicht zu gefährden, sollte immer mit dem Ausschneiden der filigranen Teile begonnen werden. Abschließend wird der Kürbis trockengerieben, das Teelicht hineingestellt und der Deckel wieder aufgesetzt.
Weiterverwendung
Keinesfalls sollte das Innere des Kürbisses entsorgt werden, den daraus lassen sich allerlei Köstlichkeiten zaubern. Gemeinsam mit den Kindern kann Kürbissuppe, Kürbisbrot oder Kürbismarmelade zubereitet werden. Die Kerne bieten sich zum Rösten und Knabbern an. Der geschnitzte Kürbis hält sich zumeist eine Woche, ehe er zu faulen beginnt. Um die Haltbarkeit zu verlängern, wird geraten den Kürbis möglichst kühl zu lagern und ihn mit Essig auszuspülen. Direkte Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen sollten, wenn möglich, vermieden werden.